Wenn Sie schon länger versuchen, Eltern zu werden, haben Sie sicher schon so manch gut gemeinten Ratschlag gehört und sich viel angelesen. In Ihrem Erstgespräch können Sie uns Ihre Fragen persönlich stellen. Viele Fragen, die uns immer wieder gestellt werden, haben wir hier schon einmal vorab zusammengefasst.
Wir wünschen uns ein Kind. Wie entsteht eigentlich neues Leben?
Alle unsere therapeutischen Maßnahmen zielen darauf ab, den Eintritt einer Befruchtung und späteren Einnistung des Embryos zu fördern. Daher wollen wir Ihnen die Vorgänge beim Ablauf einer natürlichen Befruchtung nachfolgend kurz schildern.
Die Reifung der Eizelle
Der weibliche Zyklus beginnt mit der Monatsblutung und schwankt regulär zwischen 24-35 Tagen (im Mittel 28 Tage). Man unterteilt den Zyklus in zwei Phasen: die Follikelphase und die Gelbkörperphase.
Die erste Zyklusphase (Follikelphase) beginnt mit dem ersten Tag der Monatsblutung (Menstruation). Dieser ist als der 1. Zyklustag definiert. Die Follikelphase kann in ihrer Länge variieren. Zykluslängen zwischen 24 und 35 Tagen aufgrund einer verkürzten oder verlängerten Follikelphase sind im Bereich des Normalen.
Durch die Ausschüttung des Gonadotropin Releasing Hormons (GnRH) aus dem Gehirn wird die Hirnanhangsdrüse angeregt, Follikel-Stimulierendes Hormon (FSH) abzugeben. Unter dem Einfluss des Follikel-Stimulierenden Hormones kommt es in der ersten Zyklusphase in der Regel an einem der beiden Eierstöcke zu einem Wachsen des Eibläschens. Das wachsende Eibläschen produziert im Verlauf der ersten Zyklusphase zunehmend das weibliche Sexualhormon, auch Östrogen genannt. Die Östrogene wiederum führen zu einem Aufbau der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), aber auch zur vermehrten Schleimproduktion der Drüsen im Bereich der Scheide und des Gebärmutterhalses.
Der Eisprung (Ovulation) wird dann vom Körper durch einen rasanten Anstieg des Luteinisierenden Hormones (LH) aus der Hirnanhangsdrüse eingeleitet, wenn die Östrogene im weiteren Zyklusverlauf einen für jede Frau sehr individuellen Östrogenwert überschreiten. Der Eisprung erfolgt ca. 36 bis 38 Stunden nach dem Beginn des LH-Anstiegs bzw. ca. 10 bis 12 Stunden nach dem Erreichen des LH-Gipfels.
Die zweite Zyklusphase, die Gelbkörperhormonphase (Lutealphase), beginnt direkt nach dem Eisprung und beträgt relativ konstant 14 Tage. Hierbei bildet die verbleibende Wand des ehemaligen Eibläschens nunmehr unter dem Einfluss von LH aus der Hirnanhangsdrüse zunehmend das Gelbkörperhormon (Progesteron). Dieses Gelbkörperhormon führt zu einem Umbau der aufgebauten Gebärmutterschleimhaut, verbunden mit einer leichten Temperaturerhöhung, um nachfolgend die Einnistung der befruchteten Eizelle zu ermöglichen. Deutliche Verkürzungen und Beeinträchtigungen der Lutealphase mit Schmier- und/oder Zwischenblutungen deuten auf eine Gelbkörperschwäche (Corpus- Luteum Insuffizienz) hin, welche Ihren Ursprung meist in einer Beeinträchtigung der Eizellbildung haben. Ist es zu keiner Befruchtung der Eizelle oder Einnistung des Embryos gekommen, fällt das Gelbkörperhormon ab, wodurch eine erneute Blutung eintritt (nächster Zyklusbeginn).
Eine Frau wird mit allen ihren Eizellen geboren und verliert diese mit zunehmendem Alter. Nur wenn noch Eizellen vorhanden sind, kann eine Eizellreifung stattfinden.
Spermienbildung und Transport
Im Gegensatz zur einmaligen Eizellbildung bei der Frau findet die Spermienbildung des Mannes lebenslang statt. Der Ausgangspunkt der Spermienbildung sind die Stammzellen der Spermienbildung (Spermatogonien) in den ca. 600 Hodenkanälchen. Das Leithormon der Spermienbildung ist das Follikel-Stimulierende Hormon (FSH) aus der Hirnanhangsdrüse, welches über die Sertolizellen direkt auf die Spermienbildung einwirkt.
Zusätzlich ist das männliche Sexualhormon (Testosteron) ein wichtiger Faktor. Luteinisierendes Hormon (LH) aus der Hirnanhangsdrüse fördert in den Leydig Zellen die Bildung von Testosteron. Dadurch ist die Konzentration von Testosteron im Hoden 80 mal höher als im Blut. Über mehrere Zwischenstufen kommt es im Hoden zur Produktion von Spermien mit einer Reduzierung des doppelten auf den einfachen Chromosomensatz. Insgesamt dauert dieser Prozess der Spermienbildung von den Stammzellen der Spermienbildung bis zu den Spermien beim Menschen mindestens 64 Tage.
Die einzelnen Hodenkanälchen fließen im Kopf des Nebenhodens (Epididymis) zusammen. Beim Nebenhoden handelt es sich um einen einzigen, fünf bis sechs Meter langen Gang, welcher wollknäuelartig angelegt ist und dem Hoden anliegt. Während der Nebenhodenpassage, welche insgesamt ca. zwei bis elf Tage dauert, erhalten die Spermien durch verschiedene Sekrete (z. B. α-Glucosidase) die Fähigkeit eine Eizelle zu befruchten. Bis zur Ejakulation werden die Spermien im letzten Stück des Nebenhodens gelagert.
Als Folge einer sexuellen Erregung, kommt es im Penis durch einen vermehrten Einstrom und vermindertem Abfluss von Blut zu einer Erektion. Beim Orgasmus erfolgt durch die Aktivität der glatten Muskelzellen im unteren Genitaltrakt die Ausstoßung der Spermien aus dem Nebenhoden. Hierbei machen die Spermien nur etwa. 5 bis 10% des Samenergusses (Ejakulat) aus, während der Großteil des Ejakulates aus der Prostata (ca. 20% des Ejakulates) und den der Prostata anliegenden Samenblasen (ca. 70% des Ejakulates) stammt. Noch vor der eigentlichen Ejakulation mischen sich dann die Spermien und die Sekrete des Nebenhodens mit den Sekreten der Samenblasen (z. B. Fruktose) und der Prostata (z. B. Zink), welche zur weiteren Ernährung (Fruktose) und Aktivierung (Zink) der Spermien beitragen. Mit der Ejakulation verlassen die Spermien den männlichen Genitaltrakt.
Befruchtung und Einnistung
Mit dem Eisprung wird die Eizelle in den Eileiter ausgestoßen und vom Eileitertrichter aufgenommen.
Die Spermien sind vorher beim Geschlechtsverkehr mit der Ejakulation im hinteren Scheidengewölbe deponiert worden. Zunächst durchwandern die Spermien den Schleim des Gebärmutterhalses, die Gebärmutter und weite Teile des Eileiters. Anschließend müssen die Spermien die die Eizelle umgebenden Zellen (Cumuluszellen) und die verschiedenen Schichten der Eizellwand durchdringen.
Die größten Chancen für eine erfolgreiche Befruchtung der Eizelle ergeben sich dabei, wenn der Geschlechtsverkehr bis zu fünf Tage vor dem Eisprung stattgefunden hat, wobei es sinnvoll ist, in dieser fruchtbaren Phase an mehreren Tagen Geschlechtsverkehr zu haben.
Mit dem Eindringen eines Spermiums in die innere Eizelle wird die Wand der Eizelle derart verändert, dass kein weiteres Spermium in die Eizelle eindringen kann. Kurz vor dem endgültigen Verschmelzen der männlichen und weiblichen Erbmasse tritt die Eizelle in das Vorkernstadium (Pronucleusstadium) ein: hier liegt nach dem Deutschen Embryonenschutzgesetz noch kein Embryo vor.
Mit der Verschmelzung der männlichen und weiblichen Vorkerne kommt es zu einem Embryo, welcher sich dann rasch weiter teilt und nach einem weiteren Tag zu einem Zwei- bis Vierzeller wird. Am dritten Tag nach dem Eindringen der Spermien besteht der Embryo aus vier bis acht Zellen. Mit dem vierten Tag (zwölf bis 16 Zellen) spricht man vom Morula-Stadium. Daraus entwickelt sich um den fünften Tag die Blastozyste mit mehr als 32 Zellen.
Im Blastozystenstadium schlüpft der Embryo aus seiner Hülle und beginnt am sechsten Tag nach der Befruchtung mit der Einnistung in der Gebärmutterschleimhaut. Mit dem neunten bis zehnten Tag nach der Befruchtung ist die Einnistung abgeschlossen. Durch die Einnistung kommt es zur Bildung des Schwangerschaftshormones (humanes Choriongonadotropin, kurz HCG), das die Produktion des Gelbkörperhormons weiter fördert.
Können wir unsere Chancen auf ein Kind irgendwie positiv beeinflussen?
Paare fragen uns gern: „Wie hoch sind denn unsere Chancen?“ Es ist nur zu verständlich, dass diese Frage Sie jetzt vor allem bewegt. Leider ist diese an sich scheinbar einfache Frage aber ohne die genaue Kenntnis Ihrer persönlichen Voraussetzungen, zu Beginn meist nicht im Detail zu beantworten.
Ohne Konkretes über Sie zu wissen, können wir Ihnen jedoch sicher sagen, dass Sie Ihre Chancen auf ein Kind durch eine Behandlung des Kinderwunsches in unserem Zentrum deutlich steigern können, solange Spermien und Eizellen grundsätzlich vorhanden sind. So verlassen am Ende der Behandlungsphase in einem Kinderwunschzentrum bis zu 80 % aller ungewollt kinderlosen Paare das Zentrum mit einer Schwangerschaft.
Die Schwangerschaftsraten sind einerseits abhängig von der Art der Behandlung, die wir durchführen, andererseits aber vor allem auch von den Grundvoraussetzungen, die Sie mitbringen.
Einige der Faktoren, die Ihre persönlichen Aussichten auf eine Schwangerschaft ausmachen, können sie beeinflussen, andere Faktoren können sie eher nicht beeinflussen. Im Folgenden möchten wir Ihnen einige der entscheidenden Faktoren und Behandlungsoptionen für Ihre Schwangerschaftsprognose vorstellen.
Einer der aussagekräftigsten positiven, prognostischen Faktoren für eine erfolgreiche Kinderwunschbehandlung ist die Frage, ob Sie eventuell schon gemeinsame Schwangerschaften erzielt haben. So liegen die Schwangerschaftsaussichten einer über 30-jährigen Patientin mit einer vorherigen gemeinsamen Schwangerschaft, nach 2 Jahren erneuten Kinderwunsches trotz unauffälliger männlicher und weiblicher Untersuchungsergebnisse, bei ungefähr 42% innerhalb eines Jahres. Die gleiche Patientin ohne eine vorherige Schwangerschaft in der Beziehung weist hingegen eine mittlere Schwangerschaftswahrscheinlichkeit von nur noch 27% innerhalb eines Jahres auf. Ergeben sich jetzt noch Hinweise für eine Eizellreifungsstörung, sinken die mittleren Schwangerschaftsaussichten auf 10% innerhalb eines Jahres.
Ein weiterer wichtiger Faktor für Ihre sehr individuelle Schwangerschaftswahrscheinlichkeit ist die Dauer Ihres Kinderwunsches. PatientInnen mit einer sehr guten oder normalen Fruchtbarkeit machen definitionsgemäß mit ca. 80% den größten Teil der normalen Bevölkerung aus und haben gute Aussichten innerhalb eines Jahres ihren Kinderwunsch zu verwirklichen. So erzielen auch ca. 70 bis 80% aller Paare mit Kinderwunsch innerhalb eines Jahres die gewünschte Schwangerschaft. Nach zwei Jahren unerfüllten Kinderwunsches tritt theoretisch bei allen Patienten mit einer normalen Furchtbarkeit die gewünschte Schwangerschaft ein.
Nach insgesamt 5 Jahren unerfüllten Kinderwunsches verbleiben fast nur noch PatientInnen mit schweren Fruchtbarkeitsproblemen.
Logischerweise sind natürlich PatientInnen mit einer schwer eingeschränkten Fruchtbarkeit auch schwieriger erfolgreich zu behandeln, als Paare mit vergleichbar leichten Fruchtbarkeitsproblemen. Insofern beeinflusst Ihre Kinderwunschdauer auch unsere Therapieempfehlung.
Ein weiterer sehr wichtiger Prognosefaktor für Ihre persönliche Schwangerschaftswahrscheinlichkeit ist das weibliche Alter. So liegt die Schwangerschaftsrate bei einer IVF-/ICSI-Behandlung in Deutschland bei 25 bis 30 jährigen Frauen zwischen 35% und 40%. Vor allem jenseits des 35. Lebensjahres sinkt diese aber um 2 -3 % mit jedem weiteren Lebensjahr ab und unterschreitet die 10 % um das 43. Lebensjahr.
Neben diesen einfachen Prognosefaktoren, die mit jeder Anamneseerhebung beim Erstgespräch erfasst werden, gibt es natürlich auch eine Reihe anderer weiblicher Faktoren wie z. B. die Frage der Durchgängigkeit und Funktion der Eileiter, das Vorhandensein regelmäßiger Eisprünge oder die Frage nach Beeinträchtigungen im Bereich der Gebärmutter, welche Ihre persönlichen Schwangerschaftsaussichten beeinflussen können.
Der wichtigste individuelle männliche Prognosefaktor ist natürlich die Qualität der Samenprobe. Diese ist natürlichen Schwankungen unterworfen, weshalb auch immer zwei Samenproben für eine aussagekräftige Untersuchung herangezogen werden sollten. Hierbei gibt es keinen klaren Grenzwert, ab dem eine normale Schwangerschaft unmöglich wird.
Aus Studien zur hormonellen männlichen Verhütung und aus den Erfahrungen der IVF-Behandlung wissen wir aber, dass eine gewisse Mindestqualität im Allgemeinen für die Erzielung einer normalen Schwangerschaft notwendig ist. Es zeigt sich hier, dass bei einer Spermienkonzentration von unter 3 Millionen Spermien pro ml ungefähr so viele Schwangerschaften wie bei der Nutzung eines Kondoms (3 bis 6 Schwangerschaften auf 1200 Zyklen) eintreten. Eine Konzentration der Spermien von unter 1 Million Spermien pro ml entspricht dem Verhütungseffekt der Pille (0,1 bis 6 Schwangerschaften auf 1200 Zyklen).
Sollte es nicht gelingen, die schwere Einschränkung der Spermienqualität zu verbessern, führen selbst Verdopplungen der Schwangerschaftswahrscheinlichkeiten, wie z. B. durch die Durchführung einer Insemination oder einer hormonellen Stimulationstherapie bei der Partnerin, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu der ersehnten Schwangerschaft. Mit guten Erfolgsaussichten käme für diese Paare daher therapeutisch am ehesten die Durchführung einer ICSI-Behandlung in Frage, für deren Erfolg die Qualität der Spermienprobe häufig nur eine untergeordnete Bedeutung hat.
Wie beeinflusst die Behandlung im Kinderwunschzentrum Münster unsere Chancen auf ein Kind?
Grundsätzlich gilt für alle unserer Paare, dass die größte Chance auf eine Schwangerschaft in der Anwendung der IVF bzw. ICSI-Behandlung besteht. In Abhängigkeit von den persönlichen Voraussetzungen bestehen für die überwiegende Mehrheit unserer Patientenpaare aber auch gute bis sehr gute Aussichten, mittels des normalen Geschlechtsverkehrs oder mit Hilfe einer Inseminationstherapie zu der gewünschten Schwangerschaft zu gelangen.
Gemeinsam mit Ihnen versuchen wir daher, einen auf Sie zugeschnittenen, persönlichen Behandlungsplan zu entwickeln, der möglichst genau Ihren individuellen Bedürfnissen, Vorstellungen und Wünschen entspricht. Dabei legen wir von unserer Seite großen Wert darauf, so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig in die natürlichen Vorgänge beim Eintritt einer Schwangerschaft einzugreifen.
Solange Ihre Gebärmutter, ein Spermium und eine Eizelle vorhanden sind, besteht die Chance auf eine Schwangerschaft.
Das Ziel all unserer Bemühungen ist es, durch die Auswahl geeigneter Methoden, eine Verbesserung Ihrer eigenen sehr persönlichen Schwangerschaftsaussichten zu erreichen, so dass eine realistische Chance für eine Schwangerschaft besteht.
Nahezu alle unserer Paare mit unerfülltem Kinderwunsch haben über eine lange, vergebliche Phase versucht, mittels des normalen Geschlechtsverkehrs eine Schwangerschaft zu erzielen. So führt die Durchführung einer milden hormonellen Stimulationstherapie mit Clomifen/Letrozol oder FSH-Präparaten bei der Frau im Rahmen eines Zyklus mit Geschlechtsverkehr zum Optimum im Allgemeinen zu einer Verdopplung der Schwangerschaftsraten im Vergleich zum Spontanzyklus. Dies gilt insbesondere dann, wenn Hinweise für eine Eizellreifungsstörung (z. B. beim PCO-Syndrom) und/oder Gelbkörperschwäche, oder leicht eingeschränkte Spermienwerte bei den Männern bestehen. Sind eine freie Eileiterpassage und eine suffiziente Wanderung der Spermien durch den Gebärmutterhalsschleim gegeben, reicht diese Verdopplung der Schwangerschaftsraten in Abhängigkeit von den persönlichen Vorstellungen und Voraussetzungen oftmals schon aus.
Ist eine freie Eileiterpassage gegeben, jedoch die Wanderung der Spermien durch den Gebärmutterhalsschleim in der Partnerschaftsdiagnostik eingeschränkt nachgewiesen worden, kann mittels einer Einspritzung der Spermien in die Gebärmutterhöhle (Insemination) versucht werden, die Schwangerschaftsaussichten zu verbessern. Kombiniert man eine Insemination mit einer hormonellen Stimulationstherapie mit Clomifen/Letrozol oder FSH-Präparaten, verbessert dies in Abhängigkeit von Ihren persönlichen Voraussetzungen die Schwangerschaftsrate noch weiter. So liegt die durchschnittliche Schwangerschaftsrate pro Zyklus in unserem Zentrum nach Inseminationen mit hormoneller Stimulation der Eizellbildung zwischen 15 und 20% und damit klar über dem Bundesdurchschnitt.
Es ist immer sinnvoll, sich auf mehrere Behandlungszyklen einzustellen, denn mit wiederholten Inseminationen können wir bei bis zu 35% unserer Paare eine Schwangerschaft herbeiführen.
Für Paare mit eher ungünstigen Voraussetzungen für eine Schwangerschaft mittels Verkehr zum Optimum oder Insemination oder bei Paaren mit einer Schädigung der Eileiter, z. B. durch eine Endometriose, oder erfolglosen Therapieversuchen mittels o. g. Verfahren, stellt häufig die Durchführung einer IVF- oder ICSI-Behandlung eine erfolgreiche Behandlungsalternative dar. Als Erfolgsrate einer IVF- oder ICSI-Behandlung wird weltweit die Schwangerschaftsrate nach Embryotransfer angesehen. Das heißt: wie oft entsteht nach einem Embryotransfer eine Schwangerschaft?
Dabei ist die reine Schwangerschaftsrate häufig wenig aussagekräftig, da z. B. Zentren, welche viele Ihrer Paare direkt mit einer ICSI Behandlung therapieren, höhere Schwangerschaftsraten haben, als Zentren, welche zunächst versuchen Ihre Paare mit anderen Therapieoptionen zur Schwangerschaft zu verhelfen. Die Frage welches das bessere Kinderwunschzentrum von beiden ist, sollten Sie daher für sich persönlich entscheiden.
Bei den Verfahren der assistierten Reproduktion (IVF/ICSI) ist neben der Zahl der bei der Punktion gewonnen Eizellen, die Zahl der transferierten Embryonen für den Erfolg einer Behandlung entscheidend. Grundsätzlich erscheint es logisch, dass mit einer höheren Zahl an Embryonen im Allgemeinen die Schwangerschaftsrate steigt. Parallel dazu steigt aber auch die Rate an unbeabsichtigten Mehrlingsschwangerschaften. So sind die Verfahren der assistierten Reproduktion in Deutschland für 17,7 % der Mehrlingsgeburten verantwortlich. Dadurch, dass immer weniger Embryonen transferiert werden, hat aber der Anteil der geborenen Drillingskinder an der Gesamtzahl der nach reproduktionsmedizinischen Maßnahmen geborenen Kinder von 1997 bis 2011 um 80 % abgenommen.
Trotz der Reduzierung der Zahl der transferierten Embryonen in Deutschland sind die Schwangerschaftsraten der deutschen reproduktionsmedizinischen Zentren genauso gut wie der internationale Vergleich: im Durchschnitt aller weltweiten IVF-Zentren wie z. B. in den USA mit maximal 35% pro Behandlungszyklus. Oder anders gesagt: jeder dritte Embryotransfer führt zu einer Schwangerschaft. Durch die Steigerung der Zahl der Versuche kann die Schwangerschaftsrate pro Paar weiter verbessert werden. So liegt weltweit die sogenannte kumulative Schwangerschaftsrate nach viermaliger IVF- oder ICSI-Behandlung bei etwa 50 bis 60%. Durch die Reduzierung der Zahl der transferierten Embryonen in Deutschland ist 2011 aber sowohl die Zwillingsrate mit 19,7% (USA: 27,3%) als auch die Drillingsrate mit 0,3 % (USA: 1,7%) deutlich unter denen der USA. Zudem kam es in den USA zu 4 Vierlings Schwangerschaften (Deutschland: 0). Auch hier sollten Sie für sich individuell entscheiden, welche Behandlungsstrategie für Sie die bessere ist.
Die Schwangerschaftsraten in unserem Zentrum liegen mit 30 bis 40 % pro Transfer im oberen Bereich der in Deutschland laut Deutschem IVF Register erreichten Schwangerschaftsraten. Werden die Schwangerschaften nach dem Embryotransfer von ehemals kryokonservierten Vorkernstadien noch zu diesen 30 bis 40% hinzu gezählt, ergibt sich in unserem Zentrum eine Schwangerschaftsrate von bis zu 50% pro Eizellpunktion. Zudem hatten wir trotz dieser sehr guten Schwangerschaftsraten in den Verfahren der assistierten Reproduktion im Jahr 2011 nicht eine Drillingsschwangerschaft. 2010 kam es beim Transfer von 2 Embryonen bei zwei Patientinnen zu einer Drillingsschwangerschaft – ein Embryo hatte sich jeweils zu einem eineiigen Zwilling entwickelt. Die Zwillingsrate in unserem Zentrum liegt klar unter dem Bundesdurchschnitt.
Welche Kosten kommen für die Kinderwunsch Behandlung auf uns zu?
Die für Sie anfallenden Kosten sind von Behandlung zu Behandlung je nach Versicherungsstatus sehr unterschiedlich und werden Ihnen im persönlichen Gespräch individuell erläutert. Die Kosten des Erstgesprächs und fast aller nötigen diagnostischen Maßnahmen werden in der Regel erstattet. Je nachdem, ob Sie gesetzlich versichert sind oder als PrivatpatientIn zu uns kommen, können die darüber hinaus anfallenden Selbstzahler Kosten differieren (siehe auch bei den entsprechenden Fragen im Folgenden).
Was zahlen die gesetzlichen Krankenkassen bei einer Behandlung rund um Kinderwunsch?
Als einzige kassenärztlich zugelassene Praxis in Münster können wir gesetzlich versicherten aber auch beihilfefähigen Paaren alle Kostenerstattungen im gesetzlichen Rahmen ermöglichen.
Die Kosten für das Beratungsgespräch und für die Untersuchungen zur Ursachenforschung der Unfruchtbarkeit sind sowohl Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen als auch der privaten Krankenversicherungen.
Die Grundlage für die Erstattung einer Behandlung durch die gesetzlichen Krankenkassen ist im § 27a des SGB V (Sozialgesetzbuch V) gelegt.
Kinderwunschbehandlungen können hinsichtlich der Erstattung in zwei Kategorien eingeteilt werden:
Die erste Kategorie beinhaltet alle Zyklen, in denen mit Geschlechtsverkehr versucht wird, eine Schwangerschaft zu erzielen. Ob im spontanen Zyklus ohne Stimulationsbehandlung oder unter Stimulation mit Clomifencitrat, FSH oder FSH/LH ist dabei egal. Diese Maßnahmen fallen nicht unter den §27a CGB V und werden daher zu 100% erstattet.
Die zweite Kategorie umfasst die Maßnahmen der assistierten Befruchtung, also Inseminationen, IVF- und ICSI-Therapien. Hier erfolgt eine Erstattung zu 50%. Einige gesetzliche Kassen erstatten aber inzwischen unter bestimmten Voraussetzungen zum Teil sogar bis zu 100%.
Das Land NRW zahlt nach entsprechendem Antrag eine Förderung zur Kinderwunschbehandlung für Paare, die in NRW wohnen. Aber auch Paare, deren Hauptwohnsitz in Niedersachsen liegt, werden bei einer Therapie in unserem Zentrum vom Land Niedersachsen unterstützt.
Behandlungen, in denen im spontanen Zyklus oder nach Stimulationsbehandlung mit Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft angestrebt wird, sind zu 100% erstattungsfähig.
Die Maßnahmen der assistierten Befruchtung, also Inseminationen, IVF- und ICSI-Therapien werden zu 50% von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Dies gilt sowohl für die Kosten der ärztlichen Leistungen als auch für die erforderlichen Medikamente.
Voraussetzung für eine Kassenerstattung bei gesetzlich Versicherten:
Welche Maßnahmen können wie oft mit Kassenbeteiligung durchgeführt werden?
Gesetzliche Krankenkassen mit Zusatzleistungen im Bereich der Reproduktionsmedizin
Selbstzahler
Selbstzahler sind Paare, die die Voraussetzungen für die 50%ige Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenkassen nicht erfüllen, Privatversicherte ohne Kostenübernahmemöglichkeit durch ihre private Krankenversicherung und Paare, die im Ausland versichert sind.
Auch alle Therapien, die mit Spenderspermien durchgeführt werden, müssen als Selbstzahlerleistung abgerechnet werden. Die Kosten können steuerlich geltend gemacht werden.
Was zahlen die privaten Versicherungen bei unerfülltem Kinderwunsch?
Private Versicherer sind nicht an die Erstattungsvorgaben nach § 27a gebunden. Die vertraglichen Regelungen der privaten Krankenversicherungen sind dabei zum Teil sehr unterschiedlich, im Allgemeinen sind die Leistungen der Privaten Krankenkassen jedoch wesentlich umfangreicher. Wir empfehlen daher in jedem Fall mit Ihrer privaten Krankenversicherung vor einer Behandlung die Kostenübernahme zu klären.
Generell gilt, dass der Antrag auf Kostenübernahme bei der Versicherung desjenigen Partners zu stellen ist, bei dem die Ursache der Sterilität liegt. Antragsschreiben füllen wir Ihnen gerne aus: fragen Sie rechtzeitig bei Ihrer Versicherung nach, damit die Kostenübernahme vor Therapiestart geklärt werden kann.
Im Gegensatz zu den gesetzlich versicherten PatientInnen ist eine Kostenübernahme nicht an eine Heirat gebunden.
Die Kosten einer Therapie sind von der Art der angewendeten Behandlung abhängig.
Im persönlichen Gespräch werden wir Ihnen erläutern, ob und welche Kosten auf Sie zukommen werden. Wir unterstützen Sie auch gerne bei Problemen mit ihrer Versicherung. Bei rechtlich unklaren Situationen vermitteln wir Ihnen auch Unterstützung durch den Rechtsanwalt Herrn Andreas Maria Wucherpfennig.
Ist eine Kinderwunsch-Behandlung auch bei unverheirateten Paaren möglich?
Rechtlich gibt es keine Einschränkung bei der Behandlung unverheirateter Paare.
Die Kostenerstattung ist bei den meisten gesetzlich Versicherten jedoch nicht gegeben. Privat Versicherte sollten eine Kostenübernahme mit Ihrer Versicherung vorher abklären, da viele private Versicherungen auch für unverheiratete Paare zahlen.
Ist eine Behandlung bei gleichgeschlechtlichen Paaren/alleinstehenden Frauen möglich?
Die Methoden der Kinderwunschbehandlung werden in unserem Zentrum auch bei gleichgeschlechtlichen Paaren oder alleinstehenden Frauen durchgeführt. Die Kostenerstattung ist aktuell in der Regel bei gesetzlich Versicherten jedoch nicht gegeben. Privat Versicherte sollten individuell eine Kostenübernahme mit Ihrer Versicherung abklären.
Besteht die Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung mit Spendersamen?
Die Samenspende ist in Deutschland bei Paaren nur gestattet, wenn im Ejakulat keine Spermien nachweisbar sind (Azoospermie), sich aus einer TESE keine Spermien gewinnen lassen oder ICSI-Therapien nicht erfolgreich waren.
Ist das Einfrieren von Eizellen oder Spermien (Kryokonservierung) in Deutschland gestattet?
Das Einfrieren von Eizellen, Spermien, Vorkernstadien und unter definierten Bedingungen auch Embryonen ist zulässig. Mit der neuen Art der Kryokonservierung, der Vitrifikation, die auch in unserem Zentrum angeboten wird, sind die Ergebnisse erheblich verbessert worden. Üblicher ist allerdings, befruchtete Eizellen (Vorkernstadien) mit der konventionellen Methode des slowfreezing einzufrieren.
Gesetzliche Bestimmungen in der Reproduktionsmedizin
Embryonenschutzgesetz
Seit 1990 gilt in Deutschland das Embryonenschutzgesetz. Es regelt, dass nur speziell ausgebildete Ärzte Therapien der assistierten Befruchtung durchführen dürfen. Natürlich haben alle bei uns tätigen ÄrztInnen die dafür notwendige Berechtigung inne. Maßnahmen der assistierten Befruchtung dürfen nur zu dem Zweck durchgeführt werden, eine Schwangerschaft bei der Frau herbeizuführen, von der die Eizelle stammt. Dabei dürfen nicht mehr befruchtete Eizellen zu Embryonen heranreifen, als der Frau innerhalb eines Behandlungsversuchs übertragen werden sollen. Pro Behandlung dürfen maximal drei Embryonen in die Gebärmutter gesetzt werden.
Eine Eizellspende und auch die Leihmutterschaft sind gemäß Embryonenschutzgesetz in Deutschland grundsätzlich nicht gestattet. Verboten ist auch die Auswahl von Embryonen nach dem Geschlecht. Es besteht ein absolutes Forschungsverbot an Embryonen.
Transplantationsgesetz (TPG) und Arzneimittelherstellungsgesetz (AMG)
Ergänzt wird das Embryonenschutzgesetz durch das Transplantationsgesetz (TPG) und das Arzneimittelherstellungsgesetz (AMG). Hier wird genau geregelt, welche Qualifikationen und Abläufe in einem Kinderwunschzentrum und dem zugehörigen Labor gegeben sein müssen, um „künstliche Befruchtungen“ durchführen zu können. Alle zwei Jahre erfolgt eine Kontrolle durch die Bezirksregierung. Um allen Anforderungen gerecht zu werden, bedarf es eines umfangreichen Qualitätsmanagements.
Brauche ich für das Erstgespräch eine Überweisung?
Auch nach Abschaffung der Praxisgebühr brauchen wir für die Frau eine Überweisung vom Frauenarzt und für den Mann z.B. vom Hausarzt.
Muss/Darf mein Mann zum Erstgespräch mitkommen?
Da eine Kinderwunschbehandlung immer das Paar betrifft und wir auch beim Mann eine auf ihn zugeschnittene Diagnostik durchführen, ist es immer wichtig, dass Sie als Paar am Erstgespräch teilnehmen.
Wie lange dauert ein Erstgespräch und wie ist der Ablauf?
Nehmen Sie sich mindestens eine Stunde Zeit für ein Erstgespräch. Wir werden gemeinsam ihre persönliche Vorgeschichte erarbeiten, die nächsten diagnostischen Schritte besprechen und eventuell auch schon die für Sie geeignete Behandlung festlegen. Im Vorfeld schicken wir Ihnen einen Fragebogen zu, damit wir uns schon vor dem Gespräch die wichtigsten Informationen aneignen können. Bringen Sie bitte den Fragebogen ausgefüllt zum Erstgespräch mit.
Welche Kosten kommen auf uns zu? Was zahlen die gesetzlichen Krankenkassen? Was zahlen die privaten Versicherungen?
Die Kosten sind von Behandlung zu Behandlung je nach Ihrem Versicherungsstatus sehr unterschiedlich und werden Ihnen im persönlichen Gespräch erläutert. Die Kosten des Erstgesprächs und aller nötigen diagnostischen Maßnahmen werden in der Regel erstattet.
Tut eine Eileiterkontrolluntersuchung weh? Wie lange dauert diese Untersuchung?
Eine Eileiterkontrolle führen wir hier im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung durch: die Untersuchung dauert 5-10 Min. und ist vom Ablauf her ähnlich wie eine Krebsvorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen.
Darf ich meinen Mann zur Probenabgabe begleiten?
Natürlich können Sie Ihren Mann begleiten. Es gibt auch die Möglichkeit, die Spermien zu Hause zu gewinnen und mitzubringen. Dafür bekommen Sie von uns ein spezielles Gefäß. Der Probentransport sollte allerdings 45 Min. nicht überschreiten. Die Probe sollte körperwarm transportiert werden.
Sollte eine Karenzzeit vor der Abgabe der Spermienprobe eingehalten werden?
Sie sollten 2-5 Tage vor der Spermiengewinnung keinen Samenerguss haben (Karenzzeit von 2-5 Tagen).
Wann kann der Schwangerschaftstest durchgeführt werden?
Der Test kann 14 Tage nach Geschlechtsverkehr, Insemination oder Embryonentransfer durchgeführt werden. Wir empfehlen immer eine Blutentnahme zum Nachweis einer Schwangerschaft, da er wesentlich genauer als ein Urintest ist.
Ist die Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsschwangerschaft bei einer Hormonstimulation erhöht?
Nicht unbedingt. Da jede Stimulationsbehandlung durch Ultraschalluntersuchungen kontrolliert wird, kann beurteilt werden, ob mehrere Eibläschen heranwachsen. Wächst nur ein Eibläschen heran, ist das Risiko für Mehrlinge nicht erhöht.
Welche Risiken birgt eine hormonelle Eierstockstimulation?
Bei den Stimulationen für einen Zyklus mit Geschlechtsverkehr zum Optimum oder eine Insemination ist nicht mit Risiken zu rechnen, da die Hormondosis sehr niedrig ist.
Bei einer Stimulation für eine IVF- oder ICSI-Therapie kann es in seltenen Fällen zum sogenannten Überstimulationssyndrom kommen. Ganz selten ist dann ein stationärer Aufenthalt in einer Klinik nötig.
Was passiert, wenn nach der Injektion der Medikamente ein Tropfen Blut oder Lösung zurückläuft? Ist die Wirkung dann vermindert?
Die Wirkung bleibt völlig ausreichend.
Ist es schlimm, wenn nach der Injektion der Hormone ein blauer Fleck oder eine Rötung entsteht?
Es kann immer wieder passieren, dass bei einer Injektion ein blauer Fleck entsteht. Bei manchen Medikamenten gibt es auch durchaus eine Hautreizung mit Rötung. Beide Erscheinungen beeinflussen die Wirksamkeit nicht und bilden sich bald zurück.
Welche Bedeutung haben Luftblasen bei der Injektion?
Wenn Luftblasen bei der Injektion mit in die Haut gelangen, ist dies völlig ungefährlich.
Soll ich Folsäure einnehmen?
Es wird empfohlen, Folsäure bei bestehendem Kinderwunsch einzunehmen, um die Folsäurespeicher aufzufüllen.
Sind Schmerzmittel während Stimulation und nach dem Embryotransfer erlaubt?
Schmerzmittel in der Stimulationsphase und nach dem Transfer sind nicht schädlich. Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die auch in der Schwangerschaft gefahrlos eingenommen werden können.
Können nach Auslösen des Eisprungs mit hCG Unterbauchschmerzen auftreten?
Ziehen im Unterbauch kann bei der Eisprungsauslösung auftreten, ist aber völlig ungefährlich und sollte nach ein bis zwei Tagen rückläufig sein.
Darf ich während der Hormonstimulation Alkohol trinken?
Während der Stimulation gibt es grundsätzlich im normalen Rahmen keine Einschränkungen beim Konsum von Genussmitteln.
Darf mein Partner mit zum Embryotransfer kommen?
Wir freuen uns immer, wenn die Partner auch mit zum Transfer kommen können. So können Sie gemeinsam erleben, wie Ihre Embryonen in die Gebärmutter gesetzt werden.
Darf ich während der Hormonstimulation Sport treiben?
Sportliche Betätigung und Anstrengung, die Ihr Körper gewohnt ist, können in der Regel unter der Stimulation weitergeführt werden.
Bei Stimulationen zu IVF- oder ICSI-Therapien kann Sport aber in manchen Fällen durch die vergrößerten Eierstöcke unangenehm werden und sollte dann auch zur Vorbeugung von Eierstockverdrehungen eher unterlassen werden.
Ist es erlaubt, Geschlechtsverkehr während der Hormonstimulation zu haben?
In den meisten Fällen gibt es während der Stimulationsbehandlung keine Einschränkungen für Geschlechtsverkehr. Es sollte jedoch eine Karenz vor der Spermiengewinnung von 2–5 Tagen eingehalten werden.
Wie hoch sind die Schwangerschaftsraten bei den verschiedenen Behandlungen?
Generell sind die Schwangerschaftsraten abhängig vom Alter der Frau, den weiteren Voraussetzungen, die Sie mitbringen, und der Art der jeweiligen Behandlung.
Die durchschnittlichen Schwangerschaftsraten bei Inseminationen liegen bundesweit bei 10–15 % pro Versuch.
Nach IVF- und ICSI-Behandlungen liegen die Schwangerschaftsraten bei maximal 35%.
Bei Embryotransferen nach Kryokonservierung erwartet man Schwangerschaftsraten von 20%.
Nach mehreren Behandlungen kommt es bei bis zu 80 % der Paare zu einer Schwangerschaft.
Ist das Fehlbildungsrisiko nach IVF oder ICSI erhöht?
Die Methoden der assistierten Befruchtung führen nur zu einer ganz geringgradigen Erhöhung des Auftretens von Fehlbildungen. Zum großen Teil beruht dies auf einem etwas erhöhten genetischen Hintergrundrisiko der betroffenen Paare mit unerfülltem Kinderwunsch.
Führen Sie Assisted Hatching durch?
Assisted Hatching wird in unserem Zentrum durchgeführt. Es ist eine Selbstzahlerleistung und wird nicht regelhaft empfohlen. Wenn Sie Interesse haben, besprechen Sie das Hatching mit unseren Ärzten oder Biologen.
Kann ich zur Blutentnahme einfach so vorbeikommen?
Bitte rufen Sie immer vorher an und vereinbaren einen Termin. Sie können Ihre Nachricht auch auf den Anrufbeantworter sprechen – er wird regelmäßig abgehört. Wir bereiten alles für Sie vor, damit Sie eine möglichst kurze Wartezeit haben.
Muss ich für eine Hormonkontrolle nüchtern sein?
Nein. Alle unsere Blutentnahmen sind auch nach dem Essen und ganztägig aussagekräftig.
Brauche ich einen Termin für eine Ultraschalluntersuchung?
Für jeden Ultraschall und für alle weiteren Untersuchungen und Behandlungen haben wir spezielle Behandlungszeiten vorgesehen. Rufen Sie daher bitte immer vorher an, wenn Sie einen Wunsch an uns haben.
Was muss ich beachten, wenn der Schwangerschaftstest positiv ist?
Wenn wir Ihnen mitteilen können, dass der Schwangerschaftstest positiv ist, gibt dies natürlich primär Grund zur Freude. Oft machen Sie sich aber gleichzeitig Sorgen, ob Sie alles richtig machen.
Zunächst sollten Sie die Medikamente, die Sie einnehmen, weiternehmen. Keines der Medikamente, die wir Ihnen verschreiben, wirken sich nachteilig auf eine Schwangerschaft aus – im Gegenteil. Wir empfehlen, keinen Alkohol zu trinken, Kaffee ist in Maßen erlaubt (1-2 Tassen). Sie sollten kein rohes Fleisch und keinen rohen Fisch, keine geräucherten Fleisch- und Fischprodukte und keine Rohmilchprodukte zu sich nehmen. Katzen können Toxoplasmose übertragen und sollten deswegen nicht von Schwangeren versorgt werden. Da Katzenkot auch in der Erde sein kann, gibt es die Empfehlung, Gartenarbeit nur mit Handschuhen durchzuführen. Ihren Toxoplasmoseschutz kann man mit Hilfe einer Blutentnahme testen.
Fliegen ist in der Schwangerschaft erlaubt – Langstreckenflüge gehen mit einem erhöhten Thromboserisiko einher.
Für weitergehende Informationen wenden Sie sich doch bitte an unser Team oder Ihren Frauenarzt.
Was bedeutet Kryokonservierung?
Eine Kryokonservierung ist eine Gefrierkonservierung von Zellen oder Gewebe in flüssigem Stickstoff bei einer Temperatur unter –195°C. Im Kinderwunschzentrum Münster erfolgt eine Kryokonservierung von Spermien, Eizellen, Hodengewebe, Vorkernstadien und unter speziell definierten Bedingungen auch von Embryonen.
Fallen bei der Kryokonservierung Kosten an?
Die Kosten der Kryokonservierung werden nicht von den Krankenkassen übernommen und müssen von den Patienten selbst übernommen werden. Für das eigentliche Einfrieren berechnen wir für Spermien, Hodengewebe, Eizellen oder Vorkernstadien jeweils 380,00 Euro. Zusätzlich muss noch die Lagerung des Gewebes im flüssigen Stickstoff bezahlt werden, was mit 155,00 Euro für sechs Monate zu Buche schlägt.
Für den Fall einer Vitrifikation von Embryonen fallen ebenfalls zusätzliche Kosten an, die von den Paaren selbst getragen werden müssen: Kosten für 1 – 3 Embryonen: ca. 560,00 EURO bis 670,0 Euro zzgl. 77,50 EURO Lagerung. In Ausnahmefällen für jeden weiteren Embryo ca. 165,00 Euro.